Es ist der Samstag der 3. Juni 2023 und heute findet eine Regatta am Wannsee statt, der Wecker klingelt, wann…?

Genau um 6:30 und das am entgegen gesetzten Ende der Stadt. Wo wir uns befinden? Nun, in Frohnau, noch. Denn wir brechen bald auf nach Lindwerder. Ich war dort noch nie, die anderen wohl genauso wenig. So lernen wir mit jeder Wettfahrt, die Stadt auch kennen.
Ich packe die Tasche, es ist nicht mehr so kalt,  trotzdem kommt der Trockenanzug  mit. Die Mütze, Sonnenbrille, Snacks und eine Trinkflasche. Nein, zum Frühstücken habe ich keine Lust. Das ist mir noch zu früh.
Etwa eine halbe Stunde später sitzen wir  schweigend im Auto auf dem Weg nach Lindwerder. Wir, das sind mein Vater, mein Kumpel Lukas, meine Schwester Stella und ihre Segelpartnerin Martha. Wir werden an der Fähre nach Lindwerder aus dem Auto gelassen. Die Trainer nehmen uns in Empfang, wir tragen unsere Segeltaschen zur Ablegestelle und werden von der nächsten Fähre auf die Insel gebracht. Vier Boote müssen von den Anhängern abgeladen werden. Das nimmt einiges an Zeit in Anspruch.

Die Planen werden abgenommen und der Mast gestemmt, danach die Schoten eingefädelt. Die anderen ziehen ihre Neoprenanzüge an, ich finde es noch frisch und trage deshalb lieber meinen Trockenazug.Mit einer Slackline werden die vier Segelboote miteinander verbunden und Juliana, unsere Trainerin zieht uns ins Regattagebiet, das wir von anderen Wettfahrten bereits kennen. Der Spruch: wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen kommt einem in den Sinn. Weder hatten wir aber Wind, noch hätten wir die Segel anders setzen können. Was also also tun, sprach Zeus.

Warten. und das Warten zieht sich eine halbe Ewigkeit hin. Die erste Wettfahrt ging etwa eine Stunde später los. Ich denke daran, wie mein Wecker früh geklingelt hatte und ich nun wartender Weise auf dem Boot fest sitze. Ein Fluch zum Windgott..und zu meinem Wecker.. aber zum Zeitvertreib machen wir einige Spiele, und das lenkt uns alle ab.Wir haben heute einen guten Startplatz erwischt. Dann endlich, ein lautes Tuten. Das Startsignal. Wir sind super  in Fahrt, das Wasser rauscht an uns vorbei, der Wind reicht aus, Lukas und ich kommen auf den 3. Platz. Aber bei der anschließenden Wettfahrt nur auf den 6. Platz. Das Signal zum reinfahren ertönt. Vom Regattagebiet werden wir nun wieder zurück nach Lindwerder gezogen von unserer Trainerin Juliana.

Wir haben Hunger, als wir wieder an Land sind.
Der Spaß hört auf, wenn man Hunger hat. Die Organisatoren denken wohl das gleiche  und haben sich exzellent vorbereitet: Es gibt Pommes und  vom Grill Bratwürste und dazu Cola und später Kuchen und Muffins. Perfekt. Woher wissen sie nur, dass das genau unser Lieblingsessen ist?
Am Sonntag befinden wir uns wieder auf dem Segelbooten, aber der Wettergott ist ungnädig. Es findet keine
weitere Wettfahrt statt. Das bedeutet nun, wir kommen in der Gesamtwertung auf den dritten Platz.
Wir kommen wieder zu Euch! Das nächste Mal wollen wir die ersten werden!
Wir freuen uns jetzt über den 3. Platz!

Lukas Balzereit und Tim Bauknecht (GER 675)